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Ostracism no more

26. April 2018 Kommentieren

„Ostracism“? Ich gestehe, da musste ich nachgucken. Steht in der langen Liste der Maßnahmen, die gem. Kommissionsentwurf für eine Whistleblower-Richtlinie (COM(2018) 218 final, 23. April 2018) gegen Hinweisgeber – mit Umkehr der Beweislast – nicht [mehr] eingesetzt werden dürfen (Art. 14):

a)  suspension, lay-off, dismissal or equivalent measures;
b)  demotion or withholding of promotion;
c)  transfer of duties, change of location of place of work, reduction in wages, change in working hours;
d)  withholding of training;
e)  negative performance assessment or employment reference;
f)  imposition or administering of any discipline, reprimand or other penalty, including a financial penalty;
g)  coercion, intimidation, harassment or ostracism at the workplace;
h)  discrimination, disadvantage or unfair treatment;
i)  failure to convert a temporary employment contract into a permanent one;
j)  failure to renew or early termination of the temporary employment contract;
k)  damage, including to the person’s reputation, or financial loss, including loss of business and loss of income;
l)  blacklisting on the basis of a sector or industry-wide informal or formal agreement, which entails that the person will not, in the future, find employment in the sector or industry;
m)  early termination or cancellation of contract for goods or services;
n)  cancellation of a licence or permit.

Falls Sie’s auch nicht gleich finden: S. 26 f. in COM(2018) 218 final.

Der Referentenentwurf zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/943 zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen vor rechtswidrigem Erwerb sowie rechtswidriger Nutzung und Offenlegung (19. April 2018) stellt den Hinweisgeber von der zivilrechtlichen Haftung nur frei, wenn er „in der Absicht handelt, das allgemeine öffentliche Interesse zu schützen“ (§ 4 Nr. 2, die Rechtfertigung liegt demnach nicht bereits in der Veröffentlichung). Das reimt sich nicht recht auf Art. 15 Abs. 7 im Kommissionsentwurf für eine Whistleblower-Richtlinie („… reporting persons shall have the right to rely on having made a report or disclosure in accordance with this Directive to seek dismissal“).

Bin gespannt, wie sich das im deutschen Recht austarieren wird – spannendes Thema auch und gerade im Kartellrecht.

Tag(s): lege ferenda, Whistleblower

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